Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2024

27 Ankommens Kreisen gelang es nach Monaten der Ungewissheit endlich, die ersehnte Zusammenführung zu legitimieren. Dafür musste vieles unternommen und von den zuständigen Behörden genehmigt werden: So war es beispielsweise unmöglich, aus dem Sudan eine in der Schweiz anerkannte Heiratsurkunde zu bekommen. Deshalb mussten die beiden hier kurzerhand noch einmal heirateten. Und für die Anerkennung der gemeinsamen Kinder mussten sie mittels Gen-Tests die Vaterschaft und Mutterschaft beweisen. Alles Aufgaben, welche die Familie ohne die Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfern, welche sich gut in Migrationsbelangen und im Umgang mit den Ämtern auskennen, niemals allein hätte lösen können. «Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten leisten enorm wertvolle Arbeit und machen mit ihrem Engagement solche Erfolgsgeschichten überhaupt erst möglich», sagt Anette Vogt, Leiterin der erst kürzlich geschaffenen Fachstelle Integration in Burgdorf. Sie selbst setzt sich schon seit vielen Jahren im Auftrag der reformierten Kirche für die Integration von Migrantinnen und Migranten ein und verfügt über ein umfangreiches Netzwerk in diesem Bereich. In ihrer Funktion als Leiterin der Fachstelle Integration ist sie für viele Menschen aus fernen Kulturen die erste und wichtigste Anlaufstelle. Sie koordiniert Angebote, vermittelt Unterstützung und kümmert sich persönlich um die Anliegen von Menschen wie der Familie Ermyas, welche im Prozess der Integration stecken. Herausforderungen der Integration Die zurzeit grösste Herausforderung ist die finanziell angespannte Situation der Familie. Der Lohn des Mannes reicht für den Unterhalt kaum aus. Anspruch auf Sozialhilfe hat die Familie gemäss ihrem Status im Kanton Bern jedoch nicht. Um das Haushaltseinkommen zu verbessern, hat Hana kürzlich einen Ausbildungskurs zur Pflegerin absolviert. Wenn alles klappt und die Betreuung der Kinder sichergestellt werden kann, wird sie bald eine Stelle in einem Altersheim antreten können. Die mittlerweile schulpflichtigen Kinder besuchen Regelklassen und verbessern ihre Deutschkenntnisse sehr rasch. Für Hana selbst ist vor allem das Berndeutsch noch eine grosse Herausforderung. Sie merkt deutlich, dass die Sprachfertigkeit für den Aufbau von Kontakten und Beziehungen sehr wichtig ist. Ansonsten ist die Familie, auch dank der professionellen und engagierten Begleitung von Anette Vogt, in Burgdorf angekommen… wenn da nur die prekäre Wohnungssituation nicht wäre. Günstiger Wohnraum in Burgdorf Günstige Wohnungen für 5-köpfige Familien sind in Burgdorf Mangelware. Zur Zeit suchen die Familie Ermyas intensiv nach einer neuen geeigneten Bleibe, weil es mit drei Kindern im Alter von 12, 6 und 4 Jahren in der heutigen Wohnung viel zu eng geworden ist. Tipps sind jederzeit willkommen. Patinnen und Paten gesucht Wir suchen freiwillige Patinnen und Paten, die Menschen wie Hana auf dem Weg ihrer Integration in Burgdorf begleiten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn auch Sie Migrantinnen und Migranten dabei unterstützen möchten, in der Region Burgdorf heimisch zu werden, wenden Sie sich bitte an Anette Vogt, Leiterin Fachstelle Integration. anette.vogt@burgdorf.ch Telefon 034 429 92 53 LIBYEN SUDAN ERITREA ISRAEL NIEDERLANDE SCHWEIZ

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