Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 02 - Sommer 2024

INHALT IMPRESSUM: Das Burgdorfer StadtMAGAZIN erscheint dreimal jährlich | Herausgeber: Stadt Burgdorf, Kirchbühl 19 , Postfach 1570, 3401 Burgdorf, Telefon: 034 429 91 11, stadt@burgdorf.ch, burgdorf.ch | Konzept und Gestaltung: YOUHEY Communication AG, Burgdorf | Redaktionsteam: Stefan Ghioldi, Stefan Berger, Dagmar Kopše, Hans Rudolf Kummer, Rudolf Holzer, Urs Lüthi, Torfinn Rothenbühler, Peter Ruch (YOUHEY), Adrian Gebhard (YOUHEY) | Redaktionsleitung: Peter Ruch | Texte: Peter Ruch, Adrian Gebhard | Bilder: Adrian Gebhard, Peter Ruch, zvg | Titelseite: zvg Emmental Tourismus SONDERTEIL PRO BURGDORF: Text und Redaktion: Jonas Jakob, Markus Hofer | Bilder: Marco Meneghini (Marco Meneghini Fotografie) Druck: Haller+Jenzer AG, Burgdorf | Das StadtMAGAZIN wird klimaneutral auf 100%-Recycling-Papier gedruckt | Gesamtauflage: 23’500 Expl. Verteilgebiet: Burgdorf, Heimiswil, Oberburg, Hasle bei Burgdorf, Rüegsauschachen, Lyssach, Rüti bei Lyssach, Kirchberg, Rüdtligen-Alchenflüh, Ersigen, Aefligen, Utzenstorf, Kaltacker, Wynigen Stadtentwicklung Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? 4 Burgdorf und seine Nachbarn Rüti bei Lyssach. Klein und zufrieden 8 Alphorn-Montage Klangereignisse der besonderen Art 11 Pro Burgdorf Stabübergabe bei der Geschäftsleitung 12 Pro Burgdorf Sommer in Burgdorf 14 Stadtführungen Mit Professionalisierung auf Erfolgskurs 22 Integration Der endlos lange Weg des Ankommens 26 Pilotprojekt im Pavillon des Friedhofs Brücke zwischen Diesseits und Jenseits 28 Veranstaltungen / Hinweise / Tipps 31

Editorial Liebe Burgdorferinnen und Burgdorfer, liebe Leserinnen und Leser aus der Region Unsere Stadt ist das, was wir alle gemeinsam daraus machen. Der Beitrag über die Stadtentwicklung auf den ersten Seiten dieses Stadtmagazins macht deutlich, dass eine erfolgreiche, zukunftsgerichtete Entwicklung Burgdorfs ein Gemeinschaftsprojekt ist, das praktisch alle Lebensbereiche umfasst. Wie wollen wir heute und in Zukunft zusammenleben? Diese Frage gilt es Schritt für Schritt und immer wieder mutig und kreativ zu beantworten. Mit dem Artikel über die Stadtentwicklung starten wir übrigens eine kleine Serie über wichtige Entwicklungsprojekte in Burgdorf. Sie dürfen gespannt sein, was in unserer Stadt diesbezüglich alles läuft. In dieser Ausgabe des Stadtmagazins werfen wir einen Blick auf die kleinste unserer Nachbargemeinden. In Rüti bei Lyssach mit seinen 160 Einwohnerinnen und Einwohnern stellen sich naturgemäss ganz andere Herausforderungen als in Burgdorf. Hier geht es um Dorfgemeinschaft und die Frage, ob und wie eine Kleinstgemeinde so bleiben kann, wie sie ist. Nicht zu Hause bleiben konnte jene junge Frau, um die es im Bericht über eine Flucht und eine endlich gelungene Familienzusammenführung geht. Sie floh aus Eritrea und lebt heute, nach einer langen Odyssee, mit ihrem Mann und drei Kindern in Burgdorf. Lesen Sie ihre beeindruckende Geschichte und lassen Sie sich von ihrem Mut inspirieren. Und wer weiss: Vielleicht fühlen Sie sich sogar motiviert einen Beitrag zu solchen Erfolgsgeschichten zu leisten. Hier braucht es nämlich engagierte, menschenfreundliche Freiwillige. Es gibt noch viele weitere spannende Berichte in diesem Heft. So etwa über den Quantensprung bei den Burgdorfer Stadtführungen oder darüber, wie der neue Geschäftsleiter von Pro Burgdorf tickt. Und auch das aussergewöhnliche Kunstprojekt im Pavillon des Friedhofs kommt zur Sprache. Aber da gibt es noch ein anderes Thema, das mir unabhängig vom Stadtmagazin ganz besonders wichtig ist und das mir schon heute riesige Vorfreude bereitet. Alle Burgdorferinnen und Burgdorfer ahnen bestimmt schon worauf ich hinaus will: Am 24. Juni ist Solätte! Ein Tag, an dem wir alle gemeinsam aus unserer Stadt einen friedlichen Ort des Feierns machen. Man sieht sich! Herzlich, Stefan Berger Stadtpräsident

4 «Stadtentwicklung» ist eine relativ junge Disziplin, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Schon der Begriff macht deutlich, dass es dabei nicht nur um die Planung von Wohn- und Arbeitsraum geht, sondern eben um die Gestaltung einer Stadt als gemeinsamer Lebensraum mit all seinen Facetten. Dabei stehen die Bedürfnisse der Menschen aber auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und Umwelt im Zentrum. Schon zu Zeiten der Handfeste, deren 750-jähriges Jubiläum wir letztes Jahr feierten, gab es mehrere markante Etappen der Stadterweiterung. Getrieben von den Herren auf dem Schloss und der Stellung als aufstrebende Marktstadt, baute man den Siedlungsraum in der Oberstadt und die «Gewerbezone» am Fuss des Schlossfelsens zügig aus. Begleitet wurden diese Erweiterungen jeweils vom entsprechenden Ausbau der Stadtmauern, welche als sichtbare Grenze und vor allem zum Schutz der städtischen Gemeinschaft dienten. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz und die Abgrenzung zum ländlichen «wilden» Umland waren für die Stadtplanung damals entscheidend. Die bewachten und nachts geschlossenen Stadttore markierten und definierten, was denn eigentlich zur Stadt gehörte und sorgte für einen kontrollierten Einlass. Und innerhalb der Stadtmauern blieb man weitgehend unter sich. Diese Stadtplanung basierte auf dem städtischen Bedürfnis, die schon damals weit auseinanderklaffenden sozialen Schichten räumlich zu trennen und die Herrschaft der Oberschicht zu untermauern. Erst Jahrhunderte später, als sich das Menschenbild gewandelt hatte, wurden die Städte als Lebensraum für eine vielfältige Bevölkerung gedacht. Und Ideen wie etwa die Stadt als Schmelztiegel unterschiedlichster Lebensmodelle und Kulturen zu sehen, entstanden erst in jüngster Vergangenheit. Das grosse Ganze Zur Stadtentwicklung gehören Strategien und Massnahmen zur räumlichen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Diese umfassen sowohl die Stadtplanung und -gestaltung, die Infrastrukturentwicklung, die Umweltplanung als auch soziale Aspekte wie Bildungseinrichtungen und Wohnraumgestaltung. Damit ist Stadtentwicklung eine umfassende Aufgabe, eine Stadtentwicklung Wie wollen wir in Zukunft zus «Heutige Stadtentwicklung basiert auf einem Miteinander. Man muss Menschen mögen, um diesen Job gut machen zu können.» Mark Imhof, Leiter Stadtentwicklung

5 Querschnittsfunktion durch das gesamte städtische Leben, die einen offenen, kreativen und mutigen Blick auf heutige und zukünftige Herausforderungen braucht. «Letztlich geht es immer um die Frage, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen, was echte Lebensqualität bedeutet und wie wir dabei mit unserer Umwelt umgehen», sagt Mark Imhof, Leiter Stadtentwicklung in der Baudirektion. Um diese Fragen beantworten zu können, müsse man immer wieder eine Art Zielbilder erfinden, welche die Leitplanken der Entwicklung unseres Lebensraums bilden und letztendusammenleben? lich eine konkrete Vision entstehen lassen. Und all dies muss eingebettet sein in die unabdingbaren Rahmenbedingungen wie Klimawandel, demografische Entwicklung oder voraussehbare Veränderungen in der digitalisierten Arbeitswelt. Ebenso müssen beispielsweise die strukturellen Grenzen der Mobilität oder der sparsame Umgang mit Energie im grossen Ganzen der städtischen Entwicklung berücksichtigt werden. Auf der Burgdorfer Identität aufbauen Natürlich kann eine städtische Behörde oder die städtische Politik die Entwicklung nicht einfach wie auf einem Reissbrett selbständig gestalten. Stadtentwicklung vollzieht sich immer in einem Zusammenspiel von Grundeigentümern, Investoren, gesetzlichen Richtlinien und dem Gestaltungswillen der Bevölkerung. Und damit sich eine gemeinsame Vision dann auch tatsächlich umsetzen lässt, muss das eigentliche grundlegende Wesen, die einzigartige DNA eines Ortes erkannt werden. «Die Burgdorfer DNA könnte man schon fast als modellhaft bezeichnen», erläutert Rudolf Holzer, Leiter der Baudirektion. «Unsere Stadt ist in eine Hügellandschaft eingebettet, die das Siedlungsgebiet auf natürliche Weise definiert. Zusammen mit dem Lauf der Emme ergibt sich daraus eine markante und überaus attraktive Verortung in der Landschaft. Dies wirkt enorm identitätsstiftend und in guter Weise entschleunigend.» Gleichzeitig liege es aber auch im Blut Um 1920 war der Siedlungsraum in Burgdorf bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Altstadt bildete das Stadtzentrum

6 Burgdorfs, dass aus der Stadt heraus immer wieder innovative Ideen und Mut zur Gestaltung hervorgegangen sind. Man denke etwa an die visionären Bürger, welche die Eisenbahn nach Burgdorf holten, oder an die Solarpioniere, welche dafür sorgten, dass bereits 1991 eine kostendeckende Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt wurde. Bekannt wurde diese Initiative schweizweit als Burgdorfer Modell. Es gibt viele weitere Beispiele für Burgdorfer Mut und Machertum, welche den Geist unserer Stadt bis heute prägen. «Genau einen solchen kräftigen Gestaltungs- und Mitwirkungswillen der Bevölkerung braucht es, um eine tragende Vision einer Stadt zu entwickeln», erklärt Mark Imhof. «Denn nicht wir von der Baudirektion, nicht die Investoren und nicht die Politik allein bestimmen die Zukunft. Stadtentwicklung ist ein dynamisches Gemeinschaftsprojekt, das die Bedürfnisse und die Lebensqualität der Menschen ins Zentrum stellt.» Wie wollen wir zusammenleben? Doch was bedeuten Lebensqualität und geglücktes menschliches Zusammenleben heute und im Jahr 2050? Und was kann die Ausgestaltung des städtischen Raums dazu beitragen? Diese Fragen beschäftigen die Stadtentwicklerinnen und Stadtentwickler von Kopenhagen bis Barcelona aber auch in Bern, Thun, Langenthal oder Biel. Gewiss ist, dass Städte attraktiven Raum für unterschiedliche Lebensmodelle und für eine hochgradig diversifizierte Vielfalt der Bevölkerung bieten wollen. Die friedliche und bereichernde Koexistenz von Vielfalt ist geradezu ein Sinnbild für eine funktionierende und vor allem lebenswerte Stadt. Dementsprechend gilt es den Siedlungsraum so zu gestalten, dass nachbarschaftliche Beziehungspflege und identitätsstiftende Gemeinschaft gefördert wird. Dass dies vielen, insbesondere sehr grossen, anonymen Städten nicht gelingt, lesen wir fast täglich in den Medien. Kleinstädte wie Burgdorf haben dank ihrer Überschaubarkeit und dem geringeren Tempo der eigenen Entwicklungen grosse Vorteile. «In kleineren Städten vollziehen sich Veränderungen harmonischer und in menschlich nachvollziehbarem Tempo. Dadurch bleibt die Bevölkerung Teil der Entwicklung und wird nicht einfach von scheinbar unausweichlichen, rasanten Veränderungen überrollt», sagt Rudolf Holzer. Darum sei es so wichtig, die Menschen, die hier leben und die Identität der Stadt ausmachen zum mutigen Mitgestalten zu animieren. Man kann die Zukunft «Es gibt in der Schweiz nur sehr wenige Kleinstädte, welche mit Burgdorf verglichen werden können. Unsere Stadt verfügt über eine ausserordentliche und ausgeprägte Identität. Wegen seiner Topografie und wegen seiner Geschichte.» Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion Mark Imhof und Rudolf Holzer, eingetaucht in die Szenarien der Stadtentwicklung

7 selbstverantwortlich in die Hand nehmen und muss sich nicht machtlos irgendwelchen kurzfristigen Trends unterwerfen. Gut erschlossene Kleinstädte sind im Vorteil Burgdorf ist und war immer schon städtisch und ländlich zugleich. Das macht Stadtentwicklung zwar etwas komplexer und anspruchsvoller, aber auch durchaus lohnend. Kleinstädte sind nämlich im Trend und auch für grosse Investoren, welche sich bei der Entwicklung von Arealen engagieren wollen, ausgesprochen attraktiv. «Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten, haben wir in Burgdorf heute keinerlei Schwierigkeiten, für grosse Areale wie das Aebi-Areal oder Siedlungen wie den Uferweg geeignete Investoren zu finden», stellt Mark Imhof fest. Im Gegenteil: Man könne die Partner mittlerweile aussuchen und dadurch auch entsprechend mehr Einfluss auf die Ausgestaltung der Projekte nehmen. So etwa auf die Definition des Nutzungsmixes, auf die Gestaltung von Aussen- und Freiräumen, das Parkplatz- und Mobilitätsangebot oder die Preisstaffelung für den Wohnraum. Mit Blick auf das grosse Ganze sind dies alles zentrale Aspekte einer vorausschauenden Stadtentwicklung. «Die Stadtentwicklung sorgt dafür, dass in allen Projekten die Aspekte der Nachhaltigkeit und die Erhaltung der Lebensqualität im Zentrum stehen.» Stefan Berger, Stadtpräsident Burgdorf Dass Burgdorf im Lauf der Jahre für Investoren so attraktiv geworden ist, hat verschiedene Gründe: Die geografische Nähe zu Bern trägt wesentlich dazu bei. Das allein macht aber den Unterschied nicht aus und wäre in Ostermundigen oder Ittigen ebenfalls gegeben. Der entscheidende Vorteil sei die oben bereits erwähnte ausgeprägte eigene Identität der Stadt, so Rudolf Holzer. Mit LUUCY die Stadt modellieren, visualisieren und planen LUUCY ist die zentrale digitale Plattform der Stadtentwicklung. Die interaktive Applikation ist quasi das exakte virtuelle Abbild des realen Siedlungsraums mit seiner Topografie, seinen Gebäuden und sogar den Infrastrukturen unter der Erdoberfläche. Mit diesem leistungsfähigen Werkzeug können alle Planungs- und Bauvorhaben spielend leicht in den Kontext der ganzen Stadt gesetzt werden. Projektideen können ganz einfach als Bauvolumen und Formen ins 3D-Modell gesetzt werden. Und mit dem Fortschritt des jeweiligen Projekts konkretisiert sich das Gesamtbild jeweils anhand der Architekturpläne, welche direkt importiert werden können. So behält man den Überblick und den Blick fürs Ganze… Genau das ist die zentrale Aufgabe einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Das Aebi-Areal im räumlichen Kontext des Bahnhofquartiers

8 Mit 160 Einwohnerinnen und Einwohnern und einer Fläche von 1.3 km2 gehört Rüti bei Lyssach zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Bern. Hier gibt es kein Restaurant, keine Schule, keinen Einkaufsladen und keinen Öffentlichen Verkehr… und trotzdem sind die Menschen, die hier inmitten der Natur und mit unverbauter Weitsicht ins Mittelland leben, ausgesprochen zufrieden. Geografisch gesehen sind Rüti und Burgdorf lediglich durch eine kurze gemeinsame Gemeindegrenze im Meienfeldgebiet verbunden. Und auch sonst haben die beiden Gemeinden auf behördlicher Ebene nur sehr wenige Berührungspunkte. Die Gemeinde Rüti kauft zwar, wie die meisten kleinen Gemeinden, praktisch alle Leistungen ein, aber eben nicht in Burgdorf, sondern im Gemeindeverband Kirchberg, zu dem Rüti auch gehört. Trotzdem hat Burgdorf für die Bevölkerung der kleinen Nachbargemeinde eine grosse Bedeutung. «Man orientiert sich hier eindeutig Richtung Emmental und Burgdorf», betont Walter Schöni, der seit bald neun Jahren als Gemeinderatspräsident amtet. So würden etwa die Grosseinkäufe oft in Burgdorfer Geschäften gemacht und zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner arbeiten in Burgdorfer Betrieben. Und natürlich sei man auch froh um die zahlreichen Angebote wie die Musikschule, die Badi oder die Vereine, die in Burgdorf zur Verfügung stehen. Und dass Rüti in früheren Jahrhunderten sehr eng mit Burgdorf verbunden war, zeigt sich heute noch im Gemeindewappen, das ein schwarz-weiss geteiltes Schild in Anlehnung an die Burgdorfer Farben enthält. Wachstum ist kein Thema In Rüti bei Lyssach gibt es sechs Bauernhöfe, etliche Einfamilienhäuser und keinen einzigen Wohnblock. Die letzte bedeutende Erweiterung des Wohnraums fand in den 1960er Jahren statt. Seither ist die Bautätigkeit praktisch eingestellt worden. Die allermeisten Menschen leben hier in ihren eigenen vier Wänden, und darum gibt es auch nur sehr wenig Wegzug und Zuzug. Der Wohnraum wird meist weitervererbt oder innerhalb der Familien verkauft. In Burgdorf und seine Nachbarn Rüti bei Lyssach. Klein und «Seitens der Gemeinde gibt es kein Interesse an weiterem Wachstum. Wir konzentrieren uns auf die Erhaltung unserer Infrastruktur und die Förderung der Dorfgemeinschaft.» Walter Schöni, Gemeinderatspräsident

9 diesem Zusammenhang verjüngt sich die Bevölkerung jeweils durch die Generationenwechsel. «Wir dürfen immer wieder Geburten verzeichnen», stellt Gemeindeschreiberin Yvonne Oeschger zufrieden fest. Dies äussert sich in der Anzahl Schülertransporte ins nahe Lyssach, bei denen die Gemeinde die Eltern der Kinder finanziell entschädigt. Ab und zu gibt es aber dennoch einen Zuzug. Zum Beispiel von Menschen aus der Agglomeration Bern, die unbedingt in die vollkommen entschleunigte zufrieden Beschaulichkeit des kleinen Dorfs ziehen wollen, um hier ein ländliches Leben in Stadtnähe zu geniessen. Auch Idylle hat ihren Preis Um für Familien mit schulpflichtigen Kindern als Wohnort überhaupt attraktiv zu bleiben, investiert die Gemeinde einen erhebliche Anteil des Budgets in den Bereich Bildung. Mit namhaften Beiträgen wird sichergestellt, dass die Kinder aus dem Dorf im nahen Lyssach oder im Rahmen des Gemeindeverbands in Kirchberg unterrichtet werden. Auch alle anderen öffentlichen Dienstleistungen, welche die Gemeinde ihrer Bevölkerung nicht selbst anbieten kann, haben natürlich ihren Preis. «Wir sind sehr auf unsere Finanzen bedacht und versuchen weiterhin schuldenfrei zu bleiben», sagt Walter Schöni. So konnte die Gemeinde kürzlich auch ihr «Jahrhundertprojekt», nämlich die Sanierung des Wassernetzes, aus eigener Kraft stemmen. Rund 90 % der Leitungen wurden für insgesamt 500‘000 Franken saniert. Finanziert wird dies aus der Spezialfinanzierung. Weitere regelmässige Unterhaltsarbeiten, wie etwa an den Strassen und Wegen oder an den wenigen gemeindeeigenen Gebäuden, versucht man wenn immer möglich kostengünstig und mit Eigenleistungen zu bewältigen. So zum Beispiel auch einige anstehende Arbeiten am alten Feuerwehrmagazin, das zwar Der Dorfkern rund um die Kirche

10 schon lange nicht mehr in Gebrauch ist, aber unter denkmalpflegerischen Auflagen steht. Dasselbe gilt für das Kirchenstöckli, das eine der wenigen Mietwohnungen enthält und dessen Heizung nun ersetzt werden muss. Immer wieder diskutierte Gemeindefusion «Natürlich steht man als sehr kleiner Ort im Fokus des Kantons mit seiner Absicht Gemeinden zusammenzulegen», erläutert Walter Schöni. Auch in Rüti wurde diese Option schon mehrfach und immer wieder diskutiert, letztendlich aber verworfen. Das erste Mal übrigens bereits im Jahr 1876, als Rüti rund 140 Einwohnerinnen und Einwohner zählte. Schon damals drängte der Regierungsrat auf eine Fusion mit Lyssach und weiteren Dörfern in der Umgebung. Das Ansinnen wurde von allen betroffenen Gemeinden rundweg abgelehnt. «In letzter Zeit hat der Druck des Kantons etwas nachgelassen», bestätigt Yvonne Oeschger. Dies sei wohl darauf zurückzuführen, dass die Gemeinde eben schuldenfrei dastehe und daraus aus Sicht des Kantons keine zwingende Notwendigkeit zur Fusion bestehe. Ob und wann jedoch eine Verschmelzung mit einer Nachbarsgemeinde stattfinden wird, lässt Walter Schöni offen. «Es gibt mehrere Gründe, die zu einer Fusion führen könnten», sagt er. Da sei einerseits die finanzielle Lage. Er sei überzeugt, dass die Bevölkerung einer Fusion zustimmen würde, wenn sie damit eine erneute Steuererhöhung vermeiden könnte. «Ich glaube, dass die Gemeindeautonomie hier relativ nüchtern und unaufgeregt betrachtet wird. Bei einer Fusion würde sich für die Bevölkerung ja auch kaum etwas ändern.» Einen weiteren Fusionsgrund sieht Walter Schöni aber in einer ganz anderen Problematik von Kleinstgemeinden: Es ist nämlich in Rüti wie anderswo zunehmend schwierig geworden, Menschen zu finden, die sich für ein Gemeindeamt zur Verfügung stellen wollen. «Wenn nicht genügend Leute bereit sind, die Arbeit im Gemeinderat oder einem anderen Gremium zu übernehmen, gibt es auch keine Gemeindeautonomie mehr», resümiert Walter Schöni. Vorerst ist es noch nicht so weit, und es kann alles bleiben so wie es ist. Und so bleibt Rüti bei Lyssach eine der kleinsten und wohl zufriedensten Gemeinden des Kantons Bern. Vermutlich auch eine der ganz wenigen Gemeinden der Schweiz, die zwar eine Kirche aber keine Gastwirtschaft besitzt. Dieses Bijou stammt im Kern übrigens aus dem 12. Jahrhundert und wurde über die Jahrhunderte mehrfach angepasst, erweitert und restauriert. Das Kirchlein ist von der Denkmalpflege des Kantons Bern als schützenswertes Objekt eingestuft und soll so bleiben wie es ist. Das Kirchlein Rüti wird bereits 1275 erstmals erwähnt. Wer es erbaut hat, kann man nicht mit Sicherheit nachweisen Yvonne Oeschger, Gemeindeschreiberin Walter Schöni, Gemeinderatspräsident

11 Alphorn-Montage Klangereignisse der besonderen Art Burgdorf wird diesen Sommer zur Bühne für eine ganz besondere musikalische Veranstaltungsreihe: die Alphorn-Montage. Diese Konzertserie, die jeweils an Montagabenden stattfindet, verspricht ein breites Spektrum an musikalischen Erlebnissen rund um das Traditionsinstrument. Die Alphorn-Montage umfassen insgesamt elf Konzerte im öffentlichen Raum, verteilt über das Sommerhalbjahr. Ziel der Veranstaltung ist es, die Vielfalt der Alphornmusik zu fördern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dabei werden nicht nur traditionelle Stücke, sondern auch bekannte Melodien aus Klassik, Pop und Jazz sowie viele neue Kompositionen aufgeführt. «Mit seinen hügeligen Geländen, den Gässchen und Plätzen bietet Burgdorf eine ideale Kulisse für das Alphornspiel», sagt Beat Maurer, Mitinitiant der Alphorn-Montage. Die Konzerte finden an verschiedenen Standorten statt. Jede Umgebung bietet eine einzigartige akustische Erfahrung, die das Publikum direkt miterleben kann. Ein besonderer Reiz der Alphorn-Montage liegt auch in der Vielfalt der Auftritte. Von Duos, Trios und Quartetten bis hin zu Ensembles mit Orgelbegleitung, bringt jedes Konzert andere Facetten des Alphorns zum Vorschein. Zu den teilnehmenden Gruppen gehören unter anderem das Swiss Alphorn Trio, das mit seinen Eigenkompositionen und innovativen Arrangements das Publikum begeistert, oder die Virtuosin Lisa Stoll, welche zusammen mit den Oberaargauer Alphornbläsern und dem Alphorntrio Binzberg auf der Schützenmatte auftritt. Ein Höhepunkt ist sicher das Zusammenspiel von Orgel und Alphorn, das in der Stadtkirche Burgdorf zu erleben ist. Diese Kombination aus sakralen und traditionellen Klängen bietet eine besondere spirituelle Dimension und zeigt die Vielseitigkeit des Alphorns als Instrument. Das Alphorn ist nicht nur ein Symbol für Brauchtum und Heimat, sondern auch ein anspruchsvolles Instrument. Es war ursprünglich das Instrument der Hirten und Bergleute, die es zur Kommunikation verwendeten. Mit seiner Beschränkung auf Naturtöne stellt es eine besondere Herausforderung für die Musikerinnen und Musiker dar. In den letzten Jahrzehnten hat das Alphorn eine Renaissance erlebt und erfreut sich heute grosser Beliebtheit. Die Alphorn-Montage sind ein Muss für alle Musikliebhaber, die das traditionelle Alphorn in all seinen Facetten erleben möchten. Sie ermöglichen durch die unterschiedlichen Austragungsorte gleichzeitig eine musikalisch-historische Reise durch Burgdorf. www.alphorn-montage.ch

12 Jonas Jakob heisst der neue Geschäftsleiter von Pro Burgdorf. Er tritt in die grossen Fussstapfen von Rahel Peña, welche die Organisation per Ende Mai verlassen hat. Mit viel Herzblut und Engagement will er deren Arbeit nun fortsetzen und den Erfolg von Pro Burgdorf weiter steigern. Nach sechs erfolgreichen Jahren als Geschäftsführerin von Pro Burgdorf hat Rahel Peña ihr Amt per 1. Mai 2024 an Jonas Jakob übergeben. Jonas Jakob, wohnhaft in Bern und familiär eng mit Burgdorf verbunden, bringt umfassende Kenntnisse aus dem Detailhandel und der Medienbranche mit. Seine langjährige Tätigkeit bei Radio neo1 hat ihn tief in der Region verankert und macht ihn zu einem idealen Nachfolger. Er übernimmt die Geschäftsführung in einem 80-ProzentPensum und plant, seine beim Sender gesammelten Kommunikations- und Social Media-Fähigkeiten gezielt einzusetzen, um Pro Burgdorf neue Impulse zu verleihen. «Ich freue mich darauf, die erfolgreiche Arbeit von Rahel Peña weiterzuführen und mit dem Team neue Pläne zu verwirklichen», sagt er. Besonders beeindruckt sei er von der Innovationskraft und Vielfältigkeit des Vereins. Rahel Peña wechselt zur Berner Sektion des Unternehmerverbands Jardin Suisse in Koppigen. Trotz ihres Wechsels bleibt Burgdorf für sie ein wichtiges Zuhause. «Ich bin dankbar für die vielen inspirierenden Menschen, die ich während meiner Zeit bei Pro Burgdorf kennenlernen durfte. Wir konnten immer wieder erfolgreiche Projekte lancieren», betont Rahel Peña. Unter ihrer Leitung wuchs die Mitgliederzahl von 113 auf 185, und durch Aktionen wie den «Burgdorfer Taler» während der Corona-Pandemie konnte nicht zuletzt auch die Attraktivität des Vereins gesteigert werden. Professionalisierung vorangetrieben Unter dem Co-Präsidium von Martin Kolb und Heinz Schwarz wurde in den vergangenen Jahren die Professionalisierung und Verbesserung der Strukturen von Pro Burgdorf stark vorangetrieben. Diese Veränderungen haben massgeblich zur Umsatzsteigerung Pro Burgdorf Stabübergabe bei der Gesc Pro Burgdorf betreibt intensive Marketingaktionen für seine mittlerweile 185 Mitglieder

13 und zur erfolgreichen Vertretung der Mitgliederinteressen beigetragen. «Die gute Zusammenarbeit mit der Stadt im Bereich der Märkte und der Innenstadtförderung ist zudem mitentscheidend für den Erfolg unseres Vereins», so Martin Kolb. Transparenz sei dabei ein wichtiger Aspekt, da viele Projekte nicht zuletzt durch Steuergelder finanziert würden. Jonas Jakob bringt für seine neue Rolle als Geschäftsführer eine breite Palette an Fähigkeiten mit. Er beschreibt seinen neuen Job als mehrgleisig, wobei Kommunikation im Zentrum stehe. Nach einer intensiven Einarbeitungszeit sei er nun bereit, seine neuen Aufgaben zu übernehmen. «Rahel Peña hinterlässt grosse Fussstapfen, die ich erst einmal füllen muss», betont Jonas Jakob. Er freue sich auf die spannende Herausforderung, die Mitglieder «auf eine Bühne» zu bringen und weiterhin innovative Projekte voranzutreiben. In diesem Jahr wird es bei Pro Burgdorf bewusst keine grossen Veranstaltungen und Projekte geben. Vielmehr wolle man sich auf die Digitalisierung und etwa die Anreicherung der Pro Burgdorf Card konzentrieren. «Die Digitalisierung bietet uns viele Möglichkeiten, unsere Arbeit effizienter zu gestalten und unseren Mitgliedern noch bessere Dienstleistungen zu bieten», erklärt Jonas Jakob. «Ich freue mich darauf, diese Herausforderungen anzugehen und gemeinsam mit dem Team neue Ideen zu entwickeln.» Mit kreativen Lösungen und einem starken Fokus auf die Bedürfnisse der Mitglieder will er die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgängerin fortsetzen und den Verein weiterentwickeln. Altstadt als Burgdorfs Visitenkarte Pro Burgdorf versteht sich als Bindeglied zwischen Detailhandel, Dienstleistern und der Burgdorfer Bevölkerung. Die Hauptaufgaben des Vereins sind die Vernetzung und die Förderung eines gemeinsamen Aussenbildes für die Mitglieder, zu denen mittlerweile nicht nur Detailhändler, sondern zum Beispiel auch Architekten, Banken, Versicherungen und Ärzte gehören. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Märkte sowie die Förderung der Altstadt als attraktives Einkaufs- und Dienstleistungszentrum. Durch gezielte Marketingaktivitäten und Veranstaltungen soll die Kundenfrequenz in der Altstadt gesteigert und die Servicequalität verbessert werden. «Die Altstadt ist die Visitenkarte von Burgdorf. Wir möchten, dass sie für die Menschen aus nah und fern ein attraktives Ziel bleibt», so Martin Kolb. Die Mitgliedschaft bei Pro Burgdorf bietet zahlreiche Vorteile. Neben der Teilnahme an gemeinsamen Marketingaktivitäten und Veranstaltungen profitieren die Mitglieder von einem starken Netzwerk und der Vertretung ihrer Interessen gegenüber der Stadtverwaltung und anderen Institutionen. «Pro Burgdorf ist ein starkes Netzwerk, das seine Mitglieder unterstützt und ihnen hilft, ihre Ziele zu erreichen», betont Martin Kolb. www.proburgdorf.ch «Für diesen Job braucht es neben Durchsetzungsver- mögen und Kreativität auch eine gute Portion Humor und Menschenverstand.» Jonas Jakob, Geschäftsleiter Pro Burgdorf chäftsleitung Die ehemalige Geschäftsleiterin von Pro Burgdorf, Rahel Peña, ihr Nachfolger Jonas Jakob und Präsident Martin Kolb

Die Seiten von 14 Häberli zur Grafik Simon Häberli kreiert mit seinem Einzelunternehmen «Häberli zur Grafik» an der Kirchbergstrasse 43 beim Bahnhof Burgdorf für seine Kundinnen und Kunden Illustrationen, Grafikdesigns, Brandings, entwickelt Konzepte für einen optisch ansprechenden grafischen Auftritt und gestaltet professionelle Layouts für Flyer, Prospekte, Magazine und Bücher. Er ist in Burgdorf aufgewachsen, geht auf Mitte vierzig zu und verfügt in der Region über ein breites Netzwerk. Zu seinem Kundenstamm gehören Unternehmen, Organisationen, Vereine und Privatpersonen. Der gelernte Hochbauzeichner, der an der Hochschule der Künste in Bern den Studiengang für visuelle Kommunikation absolvierte, verbindet das klassische Grafikerhandwerk mit Stift und Tusche auf kreative Weise mit der Arbeit am Computer. «Ich geniesse den direkten Kontakt mit meiner Klientel sehr. Der Austausch und die Interaktion erlauben es mir, Vorstellungen und Wünsche sorgfältig und auf originelle Weise ohne Zwischenstationen umzusetzen und Visionen in Design umzuwandeln», erläutert er. Aus diesem Grund schätzt Simon Häberli die Unabhängigkeit als Einzelunternehmer. Für die Umsetzung grösserer Aufträge und Spezialwünsche arbeitet er mit verschiedenen Partnerbetrieben zusammen. www.haeberlizurgrafik.ch 50 % auf alle Quickline Mobile Abonnemente Sichern Sie sich jetzt 50 % Rabatt für zwei Jahre auf alle Quickline Mobile Abos! Nur im Quickline Shop in Burgdorf. ab CHF 5.00/Mt Quickline Shop (Localnet) Bahnhofstrasse 65, quickline.localnet.ch Wir bringen Ihr E-Bike in Schuss! Velo und E-Bike-Reparatur aller Marken bis 25 km/h. Occasion Velohandel Schachen 8, occasion-velohandel.ch

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Die Seiten von 16 Bergkönig Emmental Das Vintage Velo Festival Bergkönig residiert am 24. und 25. August 2024 bereits zum zweiten Mal in Burgdorf, der wohl velofreundlichsten Stadt der Schweiz, und führt durch die hüglige und atemberaubende Landschaft des Emmentals. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Schweiz und dem Ausland werden kräftig in die Pedale ihrer Oldtimer-Rennvelos treten, die alle vor dem Jahr 2000 hergestellt wurden. Manche der Fahrräder sind gar 100-jährig. Drei unterschiedlich anspruchsvolle Strecken stehen zur Auswahl, wobei die kürzeste über eine Distanz von 57 Kilometer führt. «Es erfolgt keine Zeitmessung oder Rangierung», hält Organisator Alex Beeler fest. «Die Radfahrer/innen können sich unterwegs an verschiedenen Verpflegungsposten ausgiebig verköstigen, sich austauschen und die Strecke geniessen. Der Spass und das gemütliche Beisammensein stehen beim Bergkönig im Zentrum.» Die Wolltrikots, schwarzen Velohosen und Caps der Teilnehmenden erinnern an vergangene Zeiten und wecken nostalgische Gefühle. Das Vintage Velo Festival stellt somit auch ein buntes und farbenfrohes Spektakel für das Publikum dar. Start und Ziel befinden sich in der Schmiedengasse. Das Veranstaltungsvillage wird auf der Brüder-Schnell-Terrasse errichtet. Das vielseitige Rahmenprogramm hat für die interessierte Öffentlichkeit viel zu bieten. www.bergkoenig.cc Schönes & helles Yogastudio inmitten von Burgdorf Fliessende Yogastunden, ruhiges YinYoga, Schwangerschafts- & Rückbildungsyoga, Family Yoga & spannende Workshops – ein Ort zum Erden, Atmen & Geniessen! Dhara Yoga & More Sägegasse 15, dhara-yoga.ch Tapas am Mülibach Geniesse ein Glas Wein oder ein Fürabä-Bier begleitet von unseren Tapas. Jeden Donnerstag ab 16.00 bis 20.00 Uhr. Stadt-Café Burgdorf AG Bahnhofstrasse 20, raiffeisen-stadtcafe.ch

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Die Seiten von 18 Egger + Co. AG «Wes nid hesch, de hets dr Egger», lautet der Slogan der Egger + Co. AG an der Kirchbergstrasse 3 in Burgdorf. Der Traditionsbetrieb, der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, bestens in der Region verankert ist und heute von Inhaber Martin Lenz geführt wird, bietet in den Bereichen Haustechnik, Handwerkerladen, Elektrowerkzeuge sowie Befestigungstechnik ein umfangreiches Angebot, das keine Wünsche offenlässt und sowohl für professionelle Handwerkerinnen und Handwerker als auch Privatpersonen die richtige Adresse ist. Das Sortiment des Fachgrosshändlers reicht von Werkzeugen, Maschinen, Beschlägen und Arbeitskleidung über Schrauben und Gewindestangen aller Art bis hin zu Trinkwasserleitungssystemen und Armaturen. Eine Reparaturwerkstatt für defekte Elektrowerkzeuge und Motorgeräte rundet das umfassende Serviceangebot ab. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 20 Mitarbeitende. «Qualität wird bei uns gross geschrieben», versichert Martin Lenz. «Wir legen grossen Wert auf eine kompetente Beratung und versuchen stets, auf die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden einzugehen. Bei uns können sogar noch Schrauben einzeln gekauft werden. Wir sind ein verlässlicher Partner für sämtliche Belange bei Bauvorhaben. Überzeugen Sie sich selbst bei einem Besuch in unserem grosszügig eingerichteten Handwerkerladen.» www.egger-burgdorf.ch Handwerkerladen Wir bieten eine breite Auswahl an hochwertigen Werkzeugen für Ihre Projekte an. Profitieren Sie von unserem Know-how und erstklassigen Service. Preise individuell Arbeitsschutz und Bekleidung Maximale Sicherheit, optimaler Komfort! Bei uns finden Sie die richtige Ausrüstung für sicheres und bequemes Arbeiten. Wir beraten Sie gerne. Preise individuell Befestigungs- und Verbindungstechnik Qualität, auf die Sie sich verlassen können! Hier finden Sie die passenden Schrauben und Verbindungen für Ihr Projekt. Grosses Sortiment in Burgdorf. Preise individuell Egger + Co. AG Kirchbergstrasse 3, egger-burgdorf.ch

19 Die Seiten von Greisler AG ist zertifizierter Ray-Ban Premium Partner Ob Sonnenbrille oder Korrekturbrille: Bei uns finden Sie sowohl die Ray-Ban-Klassiker als auch die aktuellsten Modelle. Preise individuell Greisler AG, Brillen & Contactlinsen Schmiedengasse 3, greisler-ag.ch Manufakt Bättig Stuhl Modell 710a Das Modell 710a entspricht dem ursprünglichen Original von Bättig. Sitz, Rücken und Armlehnen mit PVC-Latten, Gestell feuerverzinkt. CHF 383.00 Jäggi AG Burgdorf Lyssachstrasse 13, jaeggi-burgdorf.ch Kleid Ricorrrobe & Hut Risa Ricorrrobe: Hochwertige Kollektion aus dem kleinen Londoner Studio von japanischen Designer Rico Tsubota. Zeitlos und vielseitig. Risa: Traditionelles Hutmacherhandwerk aus Schweizer Manufaktur. Preise individuell Linea Moda Am Kronenplatz, linea-moda.ch Schwengelpumpen Massiv und voll funktionsfähig, Euro-Fabrikation, diverse Modelle und passendes Anschlussmaterial. Preise individuell E. Seiler AG Hohengasse 31, seilerburgdorf.ch

Die Seiten von 20 Lucky Thai Food Das Restaurant Lucky Thai Food an der Rütschelengasse 11 in der Burgdorfer Altstadt verwöhnt seine Gäste seit dem Sommer 2022 mit qualitativ hochstehender und authentischer thailändischer Küche. Geführt wird es von Woranat «Moth» Junthacha, der für den Service und sämtliche Büroarbeiten zuständig ist, sowie seiner Ehefrau Pussarat, genannt Lucky. Diese bereitet die köstlichen Gerichte liebevoll mit frischen und traditionellen Zutaten und Gewürzen zu, sodass ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis garantiert ist. Auf der Speisekarte stehen neben schmackhaften Currys, herzhaften Pfannengerichten und verführerischen Desserts viele weitere exquisite Speisen zur Auswahl. Zu den beliebtesten Spezialitäten gehören das thailändische Nationalgericht Pad Thai, das rote Thai-Curry sowie Chicken Lucky, eine Eigenkreation der Küchenchefin. Von Dienstag- bis Donnerstagmittag wird ein All-youcan-eat-Mittagsbuffet angeboten, Bestellungen à la carte sind immer möglich. Das Restaurant bietet Sitzgelegenheiten für 16 Personen. Dank dem Angebot zum Mitnehmen sowie dem praktischen Online-Lieferservice können die thailändischen Speisen selbstverständlich auch bequem Zuhause oder im Büro genossen werden. «Unser Team legt grossen Wert darauf, für die Gäste eine gemütliche Atmosphäre zu kreieren», betont das Geschäftsführer-Ehepaar, das übrigens auch einen Catering-Service anbietet. www.luckythaifood.ch Chicken Lucky (5 Stk) Unsere Hausspezialität: Zart mariniertes Poulet ohne Knochen im knusprigen Teigmantel, serviert mit Salatblättern und Süss-Sauer-Dip. CHF 18.50 Pad Thai Gebratene Reisnudeln mit Ei, Tofu, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen. Vegi- und Fleischoptionen zur Auswahl. CHF 18.50 Rotes Curry Rote Currypaste zubereitet mit Kokosmilch, Thai-Auberginen, Bambussprossen und Basilikum. Vegi- und Fleischoptionen zur Auswahl. CHF 18.50 Lucky Thai Food GmbH Rütschelengasse 11, luckythaifood.ch

21 Die Seiten von farbwiese Kinderfest Sonntag, 30. Juni, 14.00 bis 17.00 Uhr Das Atelier farbwiese öffnet seine Türen: Kinderausstellung MEIN MINI MUSEUM, basteln, spielen, plaudern und staunen. Herzlich willkommen! Atelier farbwiese Hohengasse 17, farbwiese.ch Hosen Mason`s – Baumwolle Strech in diversen Farben CHF 229.00 Gürtel Bugatti CHF 79.90 Schuhe MATA – Nappaleder CHF 199.00 Vestita AG Bahnhofstrasse 26, vestita.ch Rucksack Der perfekte Begleiter im Alltag. Gefertigt aus nachhaltigen Materialien verbindet dieser Rucksack umweltfreundliches Handeln mit modernem Design. ab CHF 125.00 Stiftung Intact, Atelier Hohengasse 9/11, wir-bringens.ch Knusprige Knabbereien Passend zu spannenden Spielen der Fussball-EM – die Naturaplan Bio Flûtes, produziert in Trubschachen. CHF 3.50/125g (CHF 2.80/100g) Coop Sägegasse 14 und Bahnhofstrasse 7, coop.ch

22 Burgdorf ist reich an Geschichte und Geschichten. Diese kann in einer Vielzahl von spannenden Stadtführungen erlebt werden, welche unlängst professionalisiert und erweitert wurden, um sowohl Einheimische als auch Touristen auf eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart der Zähringerstadt mitzunehmen. Im März 2024 war es soweit: Sechs neue Stadtführerinnen und Stadtführer schlossen ihre Ausbildung ab und verstärken seither das Team, das nunmehr aus neun engagierten Personen besteht. Allesamt ausgewiesene Kennerinnen und Kenner der Stadt und ihrer Geschichte und Geschichten. Diese Professionalisierung mit einem neuen Diplomlehrgang wurde durch das Tourist Office initiiert, die im Auftrag der Stadt die Stadtführungen anbietet und vermarktet. Der Lehrgang, der zur Ausbildung der Fachpersonen führt, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturvermittler Philipp Meier und dem Mittelalterarchäologen Armand Baeriswyl entwickelt. Die Diplomübergabe war ein feierlicher Moment. Stadtpräsident Stefan Berger überreichte die Urkunden und würdigte die Leistung und das Engagement der frisch Diplomierten. «Ich freue mich sehr, dass wir nun auf neun motivierte Botschafterinnen und Botschafter zählen dürfen, welche die Gäste mit viel Herzblut durch unsere Stadt führen», betonte Stefan Berger in der Spanischen Weinhalle. Die frisch Diplomierten im Alter zwischen 40 und 80 Jahren bringen eine Vielzahl von Hintergründen und persönlichen Geschichten mit, die jede Führung einzigartig machen. Von klassisch bis abenteuerlich Das Angebot an Stadtführungen in Burgdorf ist breit gefächert und bietet für jeden Geschmack und jedes Interesse etwas. Neben der klassischen öffentlichen Stadtführung, die jeden Samstag um 11 Uhr stattfindet und einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Burgdorfs bietet, gibt es zahlreiche thematische Führungen, welche als Gruppenevents auf der Website emmental.ch gebucht werden können. Stadtführungen Mit Professionalisierung auf Schloss Burgdorf ist bei Einheimischen wie bei Gästen gleichermassen beliebt und wichtiger Impulsgeber

23 Bei der klassischen Stadtführung erfährt man während dem Bummel durch die geschichtsträchtige Zähringerstadt Spannendes und Kurioses über das Leben von gestern und heute. Auf die Besichtigung des Kornhaus-Quartiers und des ursprünglichen Handwerker-Quartiers folgt nach dem Aufstieg von der Unterstadt in die obere Altstadt ein Halt beim Hotel Stadthaus. Die Stadtkirche kann von innen und aussen besichtigt werden. Beim alles überragenden Schloss endet die Tour. Ein besonders interaktiver und gleichzeitig spannender Rundgang ist die Detektiv-Stadtführung. Hier schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle von Detektiven und lösen gemeinsam Rätsel, die sie durch die Stadt begleiten. Diese Tour ist insbesondere bei Familien und Gruppen beliebt, da sie ein spielerisches Element mit einbringt und die Anwesenden aktiv einbindet. So erhalten sie Einblick in die kriminalpolizeiliche Tätigkeit und erfahren gleichzeitig viel Wissenswertes über die Altstadt. Die Führung durch die obere Altstadt konzentriert sich auf den höher gelegenen Teil Burgdorfs, wo be- Erfolgskurs kanntlich viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Stadtkirche, zu finden sind. Im Gegensatz dazu beleuchtet die Unterstadtführung die industriellen und urbanen Entwicklungen Burgdorfs und bietet so einen interessanten Kontrast zur Oberstadt. Wer war Gottfried Semper? Was verbindet Bernhard Luginbühl und Heinrich Pestalozzi mit Burgdorf? Und wieso hat Franz Gertsch hier ein Museum? Dies und vieles mehr gibt es hier zu entdecken. Vom Stadtbrand hin zu düsteren Zeiten Ein weiteres Highlight ist die Führung «Burgdorf brandgefährlich», die sich dem grossen Stadtbrand von 1865 widmet. Die Tour erzählt die dramatischen Ereignisse dieses schicksalhaften Tages und zeigt die Auswirkungen des Feuers auf die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Die Geschichten und Anekdoten, die während dieser Führung erzählt werden, lassen die Vergangenheit lebendig werden und vermitteln ein eindrucksvolles Bild der damaligen Zeit. «Kleinvenedig Burgdorf» führt die Teilnehmenden zu den historischen Gewerbekanälen, die Burgdorf den Spitznamen «Kleinvenedig» eingebracht haben. Das Kanalsystem ist nicht nur ein bedeutender Teil der Stadtgeschichte, sondern auch ein lebendiges Zeugnis für die Innovationskraft vergangener Generationen. Entlang der Uferpromenaden können die alten Mühlen und Wasserräder bewundert und das harmonische Zusammenspiel von Natur und Technik genossen werden. Eine Reise zu Schauplätzen aus der düsteren Mittelalterzeit bietet die Tour «Richter, Hexen & Henker»: Hier tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in die Welt der armen Sünder und deren Richter und Henker, erfahren viel über manch grausame Strafe und das Leben in der Zähringerstadt. Denn im heute so beschaulichen Burgdorf trieben sich im Mittelalter gar dunkle Gestalten und üble Typen durch die Gassen. «Ich bin stolz auf meine Heimatstadt und arbeite gerne mit Menschen. Mit der neuen Herausforderung als Stadtführerin kann ich beides verbinden.» Andrea Pitari, Burgdorfer Stadtführerin seit 2024 Burgdorfs Stadtführerinnen und Stadtführer sind nun professionell ausgebildet und wurden von Stadtpräsident Stefan Berger in der Spanischen Weinhalle feierlich diplomiert

24 Murielle Blaser, Destinationsmanagerin bei Emmental Tourismus, betont die Bedeutung der Stadtführungen: «Die Stadtführungen sind ein gutes und wichtiges Marketinginstrument für Burgdorf.» Durch verstärktes Marketing sei in der Vergangenheit die Nachfrage nach Stadtführungen deutlich gestiegen, was mit ein Auslöser für die Professionalisierung des Angebots gewesen sei. Emmental Tourismus setzt bei der Vermarktung auf eine Mischung aus modernen und traditionellen Werbemitteln wie Website, Flyer, Plakate und Hinweise in den einschlägigen Veranstaltungskalendern. Zudem arbeitet Emmental Tourismus eng mit Bern Welcome, einer Tourismusorganisation für die Stadt Bern, zusammen. Qualitätssicherung und Ausbau Um die hohe Qualität der Führungen zu gewährleisten und zu sichern, wurde eine digitale Bibliothek eingerichtet, die den Stadtführerinnen und Stadtführern jederzeit aktuelle Informationen und Ressourcen zur Verfügung stellt. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Informationen stets auf dem neuesten Stand zu halten und interessante und relevante Inhalte zu vermitteln. «All unsere Führer sind sehr engagiert, recherchieren viel und liefern selbst Inputs und Ideen», erklärt Nicole Haldemann, Projektmitarbeiterin bei Emmental Tourismus. Stadtführungen sind nicht nur für Touristen gedacht. Auch Schulen und Einheimische profitieren von den spannenden Erzählungen und historischen Einblicken. Sie bieten eine hervorragende Gelegenheit, die eigene Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken und kennen zu lernen. Besonders für Schulklassen sind die Führungen eine spannende und lehrreiche Ergänzung zum Unterricht. Da sie ein unvergessliches Erlebnis mit Verbindung von Bildung und Unterhaltung darstellen, eignen sich Stadtführungen auch hervorragend als Geschenk. Schloss Burgdorf als Impulsgeber Das Schloss Burgdorf hat mit seinen neuen Angeboten mit Museum und Jugendherberge grosses über- «Die Einführung des neuen Ausbildungsverfahrens war ein spannender Prozess. Auch ich konnte nach all den Jahren wieder Neues dazulernen.» Lorenz Rebmann, Burgdorfer Stadtführer seit 2010 Bei den öffentlichen Führungen durch die Burgdorfer Oberstadt erfährt man von April bis Oktober jeden Samstag spannende, lustige und teils gruselige Geschichten über die Zähringerstadt

25 Öffentliche Stadtführungen 2024 Neben den Führungen, welche jeweils von April bis Oktober an jedem Samstag von 11 Uhr bis 12.30 Uhr stattfinden, können in diesem Jahr noch folgende Thematische Stadtführungen besucht werden: Kleinvenedig Burgdorf Mittwoch, 3. Juli 2024, 18.30 Uhr Klassische Stadtführung Mittwoch, 7. August 2024, 18.30 Uhr Detektivführung Mittwoch, 4. September 2024, 18.30 Uhr Überraschungs-Führung Mittwoch, 2. Oktober 2024, 18.30 Uhr Preis: jeweils CHF 15.00 www.emmental.ch/stadtfuehrungen regionales Interesse geweckt. Ein Interesse, das sich in der steigenden Nachfrage an Stadtführungen manifestiert. Waren es 2021 noch 61 Führungen mit insgesamt 634 Teilnehmenden, stieg die Zahl im Jahr darauf auf 143 mit total 1'813 Personen. 2023 verzeichnete das Tourist Office zwar einen leichten Rückgang – aber mit 113 Führungen für 1'491 Interessierte ist der Trend nicht wirklich gebrochen. Die neuen Angebote auf Schloss Burgdorf haben die Attraktivität der Emmestadt als Reiseziel weiter gesteigert und bieten zusätzliche Möglichkeiten für spannende Stadtführungen. Erweiterungen und Vertiefung Die Professionalisierung und Erweiterung der Stadtführungen in Burgdorf ist ein fortlaufender Prozess. Gemäss Murielle Blaser sind bereits weitere Massnahmen zur Verbesserung und Erweiterung des Angebots geplant. Dazu gehören neue Themenführungen und die Einbindung zusätzlicher historischer und kultureller Aspekte der Stadt. So soll unter anderem die beliebte «Schnousitour», bei der den Spuren der traditionsreichen Läden der Zähringerstadt gefolgt wird, angereichert werden. Kindheitserinnerungen kommen hier spätestens beim «Redli» Lyoner in der Traditionsmetzgerei auf. Mit diesen umfassenden Massnahmen und dem Engagement der Stadtführerinnen und Stadtführer ist Burgdorf bestens gerüstet, Einheimische und Touristen gleichermassen zu begeistern und ihnen die reiche Geschichte und Kultur der Stadt näherzubringen. Der Stadtpräsident mit «seinen» Stadtführerinnen und Stadtführern: Urs Thomas Hartmann, Bendicht Schneider, Roland Schoch, Marianne Burri, Marianne Gertsch, Johanna M. Schlegel, Lorenz Rebmann, Stefan Berger, Andrea Pitari und Giuseppina Burgunder (v.l.n.r.)

26 Wenn die Jugend eigentlich so recht beginnen sollte, hört sie für viele junge Eritreerinnen und Eritreer definitiv auf. Denn mit 18 Jahren, bzw. nach der 11. Klasse, wird man unweigerlich in den unbeschränkten Nationaldienst eingezogen. Wer sich diesem Diktat widersetzt, wird als Verräter und Verräterin der Nation hart bestraft. Und wer Glück und die Gelegenheit dazu hat, ergreift die Flucht. Dies tat auch Hana Ermyas*, die heute in Burgdorf lebt. Eritrea ist eine repressive Diktatur; Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Männer und Frauen werden in den Nationaldienst mit unbegrenzter Dauer zwangsrekrutiert und sind dort nicht selten schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Jedenfalls werden die Menschen weitestgehend an einer freien Gestaltung ihres Lebens gehindert. Und weil die gesamte Macht im Land diktatorisch von einem «Staatspräsidenten» und seiner Partei ausgeht, gibt es auch keinerlei demokratische Instrumente, um irgendetwas im Land zu verändern. Für die jungen Menschen besteht somit keinerlei Aussicht auf Besserung. Deshalb versuchen Tausende junger Frauen und Männer ein besseres, selbstbestimmtes Leben im Ausland zu finden. Erste Etappe: Von Eritrea nach Sudan Hana Ermyas entschied sich nach der 11. Klasse zur Flucht. Zusammen mit ihrem Freund, der in der Nachbarschaft wohnte, reiste sie in den Sudan, wo sie auch heirateten und ihr erstes Kind zur Welt kam. Für die junge christliche Familie gestaltete sich der Alltag im streng muslimisch geprägten Land sehr schwierig. Hanas Mann setzte deshalb seine Flucht nach Israel fort, während sie selbst zusammen mit ihrer kleinen Tochter den beschwerlichen und gefährlichen Weg durch die Sahara an die lybische Küste wählte, um von dort mit dem Boot nach Europa zu gelangen. Von da an lebte die junge Familie weitestgehend getrennt. Hana strandete schliesslich in den Niederlanden, wo sie ihr Mann von Israel aus ab und zu besuchen konnte. An eine Zusammenführung der Familie war jedoch noch nicht zu denken. Endlich in der Schweiz vereint Hanas Mann konnte schliesslich in die Schweiz einreisen, erhielt eine Arbeitsbewilligung und einen Job in Burgdorf. Sie selbst hatte mittlerweile die holländische Staatsbürgerschaft erhalten und folgte ihrem Mann ohne klare gesetzliche Regelung, quasi als europäische Touristin in die Schweiz. Nach unzähligen Behördengängen, Anträgen und Formularen und mit der Unterstützung vieler Freiwilliger aus kirchlichen Integration Der endlos lange Weg des * Name geändert

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